Dienstag, 7. Januar 2014

33-26 ride for charity:water - Tag 5: Hells bells

Am Morgen des 5. Tages hatten sich die Gewitter über Casino verzogen und die Temperatur war durchaus im angenehmen Bereich. Wieder mit Kristian im Zimmer verliess ich mich darauf, dass sein Wecker um 4:45 Uhr den angenehmen Träumen den Garaus machen würde. Aber weit gefehlt: Kein Wecker und prompt verschliefen wir uns bis um 6 Uhr.

So kam gleich etwas Hektik auf, obwohl draussen von den Kollegen auch noch nicht viel zu sehen war. Und unsere Support Crew hatte nun auch ihren ersten Durchhänger. Kein Tisch mit allerlei Leckerem zum Frühstück - es galt, sich alles selbst zusammen zu suchen.

Aber alle schienen den vorangegangenen Hitzetag gut verdaut zu haben. Ob das auch für die Pizza, resp. Take-away Chinese galt, entzieht sich meiner Kenntnis. Die zwei einsamen gesunden Esser am Vorabend waren Kristian (als Zölliakie-Patient notwendigerweise) und ich (freiwillig).

Für einmal informierte Kristian etwas ausführlicher über das Streckenprofil des Tages. Vom Start weg sollte es immer leicht ansteigen aber mit lediglich ca. 400 Höhenmeter über den ersten Berg konnte uns das nach allem, was wir an den Vortagen so erlebt hatten, kaum erschüttern.

Nach rund 50 km wollten wir uns dann ein Käffchen gönnen, aber der einzige Kiosk weit und breit hatte keinen Kaffee im Sortiment. So hielten wir am lokalen Kinderspielplatz an und brauten uns das brauen Gold selbst. Nicht, ohne dass drei von uns in ein und denselben Hundegaggel traten und erst einmal das braune Stinkende loswerden mussten!

Mit nur rund 190 km war dies auch gleich die kürzeste Etappe auf unserer Fahrt nach Noosa. Dafür verliessen wir den Gliedstaat New South Wales und überquerten die Grenze zu Queensland. Auf dem Weg zu dieser Grenze fuhren wir über die Lions Road und den Lions Border National Park. Unzählige zum Teil sehr baufällige Brücken galt es mit guten Steuerkünsten zu passieren, denn die Holzplanken waren teilweise absolut lose.

Der Aufstieg zur Grenze durch den National Park war dann einer der schönsten Streckenabschnitte der ganzen Tour. Tropischer Regenwald in sattesten Grüntönen liessen einen die zum Teil ruppigen Anstiege und die hohe Luftfeuchtigkeit vergessen.

Nach dem Mittagshalt fuhren wir zum ersten Mal mit Gegenwind. Und wie gehabt schien das meine Kollegen dazu zu animieren, mächtig auf's Gas zu drücken. Noch war die Distanz zum Tagesziel über 70 km - zu weit, um sie alleine im Gegenwind zu fahren. Also blieb mir nichts anderes übrig, als auf Teufel komm raus dranzubleiben.

Und das war sehr, sehr schwierig, denn wir fuhren auf einer Windkannte - bekannt aus der Tour de France. Weil wir aber nicht die ganze Strasse für uns zur Verfügung hatten, konnte wir keine Windstaffel bilden uns so musste jeder für sich schauen, dass er kein Loch aufriss. Meine Füsse machten mir zunehmend zu schaffen. Weil es am Nachmittag auch wieder so gegen die 40° ging dehnten sie sich aus und hatten zu wenig Platz in den Radschuhen. Zeitweise musste ich aus den Schuhen heraus und wie beim Tri-Start auf den Schuhen fahren. Das machte es noch schwerer, dran zu bleiben.

Dann, nach rund 2 Stunden gnadenlosem gekeile endlich die erste Ampel der Stadt Ipswich, in deren Vorort Yamanto unser Motel lag. Und das keine Sekunde zu spät, denn ich war nun wirklich am Ende meiner physischen und mentalen Kräfte. Und so kam's, dass ich mich bei der Ankunft einfach nur noch auf den Boden legen konnte, so kaputt war ich.

Aber einen Cider und einige kühlen Orangenschnitze später erholte ich mich dann doch recht schnell. Und weil bis zum Abendessen (im Restaurant!!!) noch rund vier Stunden Zeit war, konnte ich in aller Gemütlichkeit duschen und mir dann im Organic Coffee Shop einen leckeren Smoothie, einen doppelten Espresso und zwei Goji-Balls genehmigen.

Einen Tag noch und dann würde es geschafft sein. Über 1'000 km in 5 Tagen - zum ersten Mal war ich ein bisschen Stolz auf mich.

Und hier die bewegten Bilder zum Tag 5. Wer aufmerksam gelesen hat, der wird die Musikwahl sofort verstehen!!



Und für die Deutschen Freunde der Beschiss-Link- ich bescheisse, nicht ihr :-)!

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