Freitag, 17. April 2009

Green is the color of the Dollar.


Kein Zweifel, in Amerika regiert das Geld. Hier wurde der Kapitalismus nicht nur erfunden, nein, er wurde von schamlosen, gierigen Geldhaien dermassen korrumpiert, dass wir ihn heute getrost als eine der grossen Geisseln der Menschheit bezeichnen können. Aber regiert im Land der unbegrenzten Möglichkeiten das Geld wirklich? Nun, hier in der Apartment-Anlage Puesta del Sol, wo ich mein Zelt aufgeschlagen habe, scheint das nicht der Fall zu sein.

Mit Cash kommt man hier nicht weit. So auch im Massage-Center in Oro Valley, wo ich mich einmal die Woche von Stephanie durchkneten lasse. Ok, ich war es, der auf dem hier obligaten Fragebogen das Feld "deep tissue" angekreuzt habe. Will heissen, Stephanie legt sich im wahrsten Sinne des Wortes "Tiefenmassage" ins Zeug und knetet die Beine mit ihren Ellenbogen - unterstützt von ihrer gelinde gesagt opulenten Körpermasse. Und das präsentiert sich dann etwa so:



Aber zurück zum Thema Geld. Irgendwann haben die Amis dann den Cheque erfunden. Rechteckig, praktisch, Scheisse .... denn damit hat man als Tourist nur Probleme. Als United Airlines meine Brieftasche gefunden hat, haben sie gleich allen Cash entfernt und mir dafür einen Cheque über US$ 399 geschickt. Company policy, wie es so schön heisst. Nun sitze ich auf diesem Ding und keiner will es haben. Ohne Konto löst ihn keine Bank ein. Und die ausstellende Bank Northern Trust (die haben tatsächlich zwei Filialen hier in Tucson, halleluja) macht auch einen auf Schwierig. Jeanie (nein, nicht die bezaubernde, aber sie ist sehr freundlich) musste beim Hauptsitz in Chicago anfragen, ob der Cheque gedeckt ist. Das liess sich aber nicht einfach so bewerkstelligen, ich musste erst eine Kopie faxen. Jetzt kann Chicago bei United Airlines anfragen, ob sie für die US$ 399 gerade stehen. Mir bleibt nur die Hoffnung, dass sie das tun, sonst ist der Cheque nicht einmal das Papier wert, auf dem er gedruckt ist. Ah ja, bevor ich es vergesse: Um ihn dann einzulösen muss ich quer durch die ganze Stadt fahren! Lasst euch nie einen Cheque andrehen - NIE!

Zum Glück haben die Hirnis hier selber gemerkt, dass Cheques nicht das Gelbe vom Ei sind und flugs die Kreditkarte erfunden. Ohne Kreditkarte existierst du in Amerika nicht! Egal was man kauft und wie wenig es kostet, hier regiert die Kreditkarte. Man zieht den Magnetstreifen durch das Lesegerät und unterschreibt elektronisch - fertig. Wehe aber, wenn der Magnetstreifen keine Informationen enthält (wer erinnert sich nicht an Ugly Betty!!!!) oder wenn das Lesegerät merkt, dass auf der Karte ein Chip ist. Dann bricht die kollektive Ratlosigkeit aus - wohl aufgrund zweifelhafter Vorbilder in den letzten Jahren:



So ähnlich passiert gestern im Fitness-Center. Aber der gemeine amerikanische Angestellte wird ja von der ersten Minute an auf Kundenfreundlichkeit getrimmt. Und so kam es, dass der nette Junge mir anbot, meinen Mitgliederbeitrag am Freitag in Cash zu zahlen. So schliesst sich der Kreis - oder etwa doch nicht? Rund ums Geld läuft hier eben gar nichts rund!

Oh ja, das Training. Das läuft prima, wie am Schnürchen.

1 Kommentar:

IRONNONNO hat gesagt…

Junge,Junge wenn ich Deine Geschichten von den Amis lese dann wünschte ich mir wir hätten unseren Christophorus nie auf die Reise geschickt. Nächstes Jahr schlag ich Dir "Training in Paradise" vor. Da gibt's täglich Sonne, kristallklares Wasser und ein herzliches Lächeln von allen! Amazing Thailand.
Swasdee vom anderen Ende der Trainingswelt.
Sandro