Mittwoch, 30. September 2009

Kona -10 Tage: 470, Schwimmen im Meer und die Tsunami-Warnung.

Wenn man sich zum ersten Mal für Hawaii qualifiziert, kann man es gar nicht so richtig glauben. Nachdem man an der Slotverteilung seinen Qualifikationscode erhalten hat, gilt es, sich online anzumelden. Hoffentlich ist alles richtig angekommen. Dieser Gedanke kommt in der Folge immer wieder auf. Man checkt, ob die Startliste schon online ist. Ist sie natürlich nicht, was nicht gerade zu Beruhigung beiträgt. Dann bucht man seine Reise, fliegt um die halbe Welt und ist endlich in Kona. Und dann ist da schon wieder dieser Gedanke: Bin ich auch wirklich angemeldet? Bis endlich die Erlösung kommt:

Liebe Blog-Leser, ich werde am 10. Oktober 2009, 07.00 Uhr Ortszeit Kona, Big Island, Hawaii, mit der Startnummer 470 den aufregendsten Sporttag meines Lebens bestreiten!

Heute Morgen bin ich zeitig zum Kona Pier gefahren, wo ich nun definitiv Bekanntschaft mit dem letzten unbekannten Element geschlossen habe: dem Wasser des Pazifischen Ozeans. Im Gegensatz zu den beiden letzten Tagen war das Meer sehr ruhig - ideale Bedingungen also, wie man sie sich für das Rennen wünscht. Schon nach wenigen Zügen war klar: das wird eine love affair. Das Wasser fühlte sich perfekt an. Die langgezogene Dünung ist etwas Gewöhnungsbedürftig. Ich kann Teilnehmer verstehen, die sagen, sie seien fast etwas Seekrank geworden. Also werde ich in den nächsten Tagen öfter mal eine Runde in der Bucht schwimmen, um mich an das "schaukelnde" Gefühl zu gewöhnen. Aber auf alle Fälle ist es gut zu wissen, dass auch im Wasser alles paletti ist.

Leider bin ich ja noch ziemlich alleine hier und folglich ist es relativ schwierig, diese Momente fototrafisch oder cineastisch zu dokumentieren. Ab Samstag wird sich das ändern, wenn Andrea, aka Queen of Clearwater hier sein wird. Bis dahin ein kleines Filmchen, das zeigt, wie es so ist hier, beim Schwimmen:

Danach gings erst einmal ins Lava Java zum Frühstück. Begleitet hat mich René Stutz aus Hüneberg, den ich am Pier kennen gelernt habe. Auch er ein Rookie, der die Quali in Brasilien geschafft hat.

Wieder im Kona by the Sea angekommen trifft mich der Schlag. Am Lift hängt ein Zettel mit einer Tsunami-Warnung für 13.00 Uhr. Mir läufts kalt den Rücken hinunter. Im Apartment gleich an den Laptop, um mehr heraus zu finden. Vor Samoa gab es ein Seebeben der Stärke 8.0 und dadurch bestand die Gefahr, dass Hawaii mit einem Tsunami zu rechnen hatte. Kurz nach 11 Uhr dann die Entwarnung. Da fällt einem wirklich ein Stein vom Herzen.

Morgen geht es per pedes ins Energy Lab - ich will Bekanntschaft schliessen mit dem brutalsten Abschnitt der Marathonstrecke.

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