Letztes Jahr, für meinen ersten Ironman, hatte ich eine dreiseitige Excel-Tabelle mit meinen Verpflegungsdetail erstellt. Anzahl Bidons, Messlöffel Getränkepulver, Riegel, Flasks, Salztabletten, Activator-Ampullen fehlten ebenso wenig, wie die genaue Auflistung wann mein Betreuerteam mir was reichen musste. Auf der zweiten Laufrunde habe ich das ganze über den Haufen geschmissen - ich konnte keinen Schluck meines Carbogetränks mehr ertragen - und habe auf Cola umgestellt. In meinem Betreuerteam (Andrea aka Queen of Clearwater und Christian aka Ironbarrel) brach die Panik aus, legte sich dann aber glücklicherweise wieder. Wie mein Lauftempo übrigens.
Dieses Jahr genügt ein Spickzettel. Meine Verpflegungsstrategie ist nicht nur wesentlich einfacher, sondern auch besser ausgetestet als im letzten Jahr. Ich habe im Training und Wettkampf gelernt, auch auf der Laufstrecke Gel zu essen. Dazu musste ich einen finden, der mir geschmacklich zusagt und leicht zu schlucken ist. Denn ich werde pro Laufrunde 400 Kalorien zu mir nehmen - weil alles im Kopf beginnt.
Das Hirn macht nur etwas 2% der Körpermasse aus, verbraucht aber 20% des Sauerstoffs und 25-40% der Glukose. Zudem kann das Hirn keine Energie aus Fett beziehen. Darum beginnt jede Krise im Kopf. Nur, wer sein Gehirn mit ausreichend Glukose versorgt, kommt ohne Krise durch. Also, essen, essen, essen. Und wenn nichts runter geht, langsamer laufen und essen, essen, essen.
Auch sonst ist alles getestet und geplant. Die neuen Laufschuhe sind eingelaufen, die Socken ebenfalls. Das Renndress hat einige Velo- und Laufkilometer mit bravour bestanden. Käppies und Visors sind ebenfalls schon eingesetzt worden. Am Mittwoch kommen neue Collés auf die Wettkampfräder und werden am Samstag noch einmal zur Probe gefahren. Ob Aerohelm oder nicht entscheidet sich am Samstag - wird es wieder heiss, benütze ich einen normalen Helm.
Drei Dinge werden in den nächsten Tagen noch ausprobiert. Erstens: Probeschwimmen im neuen, ärmellosen Blue Seventy Neo. Für den Fall, dass sie eine Stelle mit weniger als 24.5° C Wassertemperatur finden. Zweitens: Eine Schwimmeinheit mit einem Einteiler über dem Wettkampfdress, für den Fall, dass ohne Neo geschwommen wird. Und drittens: Ein Test mit Eisspray aus der Dose - diese Idee kam mir heute auf dem letzten längeren Lauf!
Nichts wird dem Zufall überlassen - der Teufel steckt ja bekanntlich im Detail. Alles wird besser!
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